Reisebericht Bhutan

von Elisabeth Beyrich

Im Juni 2024 ging es für unsere Reiseberaterin Susanne Rohrschneider und mich auf eine unvergessliche Rundreise durch Bhutan – dem kleinen Königreich inmitten des Himalayas. Unsere Reise startete in Delhi, von wo wir nach Bagdogra in Nordindien flogen und per PKW nach Jaigaon, der Grenzstadt zu Bhutan fuhren. Die Einreise am nächsten Morgen verlief sehr schnell und unkompliziert. Unser bhutanischer Guide begrüßte uns strahlend und half bei den Einreiseformalitäten. 

Bereits nach kurzer Zeit wurde uns klar, warum das Land auch „Königreich des Glücks“ genannt wird. Das Glück und eine tiefe Zufriedenheit waren nicht nur an unserem stets gut gelaunten Guide erkennbar, sondern auch bei den überaus freundlichen Einheimischen allgegenwärtig. In Phuentsholing betraten wir das erste Mal bhutanischen Boden und waren direkt von der Sauberkeit überwältigt. Während unserer ca. 6-stündigen Fahrt in die Hauptstadt Thimphu passierten wir kurvige Gebirgsstraßen, die es in sich hatten. Wir wurden jedoch mit spektakulären Landschaftspanoramen und sehr abwechslungsreicher Natur mit saftig grünen Wäldern, Wasserfällen und schroffen Gebirgsformationen belohnt. Schilder am Straßenrand mit der Aufschrift „Green Bhutan“ und „Clean Bhutan“ spiegelten unsere Eindrücke wider. Wer lange, kurvenreiche Autofahrten nicht gut verträgt oder lieber komfortabler reisen möchte, dem empfehlen wir jedoch auf diese Autofahrt zu verzichten und stattdessen nach Paro zu fliegen.

Angekommen in Thimphu bezogen wir unser Mittelklassehotel direkt im Zentrum. Während der gesamten Reise waren wir mit den Hotelstandards und Service sehr zufrieden. Die Hauptstadt Bhutans ist nicht mit anderen asiatischen Hauptstädten vergleichbar – hier geht alles deutlich gemächlicher zu. Bhutan hat lediglich ca. 782.000 Einwohner, wovon ca. 114.500 in der Hauptstadt leben. Wolkenkratzer sind in Bhutan keine zu finden, die Häuser mit nur wenigen Stockwerken sind im traditionellen Baustil erbaut, der an Klosterarchitektur erinnert. Auch der Verkehr in Bhutan ist sehr entspannt, Ampeln werden daher nicht benötigt. An einer befahrenen Kreuzung in Thimphu regelt ein Polizist per Handzeichen den Verkehr, ansonsten wird auf gegenseitige Rücksichtnahme gesetzt.

Unseren ersten Abend im Bhutan verbrachten wir anders als erwartet – gemeinsam mit unserem Guide und unserer Partneragentur ging es in eine gut besuchte Bar mit Livemusik. Es stellte sich heraus, dass die Bhutaner gesellige Abende mehr als schätzen und dabei ihr erfrischendes Druk Bier genießen. Vielleicht ein weiterer Beitrag zum Bruttonationalglück?

Die nächsten Tage erlebten wir die Schönheit Bhutans mit all ihren Facetten. Der Große Buddha von Thimphu mit einem Tempel im Inneren war nicht nur mit den zahlreichen kleinen Buddha-Statuen und goldenen Verzierungen mehr als faszinierend, sondern begeisterte auch mit einer atemberaubenden Aussicht auf die umliegenden Täler und Ausläufer des Himalayas. Über den 3.100 m hohen Dochula-Pass fuhren wir in das fruchtbare, von Reisfeldern geprägte Punakha-Tal, wo wir den imposanten Punakha-Dzong besichtigten – eines der Highlights unserer Reise.

Dank der hervorragenden Kontakte unserer Partneragentur innerhalb Bhutans erwartete uns in Thimphu außerdem eine ganz besondere Ehre, mit der wir nicht gerechnet hätten. Wir wurden in das Parlament eingeladen und erhielten eine Privataudienz mit dem Außenminister von Bhutan. Das war für uns eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich über den Tourismus zwischen Deutschland und Bhutan auszutauschen.

In der beschaulichen Stadt Paro kehrten wir in ein traditionelles Restaurant ein, wo wir mit der bhutanischen Spezialität Momos (gedämpfte, mit Gemüse gefüllte Teigtaschen) kulinarisch verwöhnt wurden. Paro ist nicht nur an sich eine mehr als sehenswerte Stadt mit einer malerischen Altstadt, sondern auch Ausgangspunkt der Wanderung zum weltberühmten Taktshang-Kloster, dem Tigernest.

Auch wir haben uns die Wanderung zum Tigernest natürlich nicht entgehen lassen. Nach einem stärkenden Frühstück im Hotel erreichten wir die Ausgangsbasis des Wanderweges. Für die Wanderung ist eine gute körperliche Verfassung Voraussetzung, da der Weg mehrere Stunden über steiles Gelände und zahlreiche Stufen führt. Auf halber Strecke zum Tigernest befindet sich eine Cafeteria, in der wir auf dem Hin- und Rückweg eine Pause eingelegt haben.

An dem Tag unserer Wanderung war es bewölkt mit leichten Schauern zwischendurch, was die bergige Landschaft und die Wälder jedoch noch mystischer erschienen ließ. Bereits auf dem Weg nach oben wird man immer wieder mit spektakulären Ausblicken auf das Tigernest belohnt. Nach ca. 2,5 Std. erreichten wir das Kloster und waren überwältigt von der spirituellen Atmosphäre. Wir wurden Zeuge einer Tempelzeremonie und durften uns zu den Mönchen setzen. Ein unvergessliches, sehr bewegendes Erlebnis. Der Abstieg war körperlich nicht so herausfordernd wie der Hinweg und daher konnten wir die Landschaft etwas mehr genießen. Nach insgesamt ca. 6 Stunden fuhren wir glücklich zurück zum Hotel.

Bhutan hat sich uns als ein ganz besonderes, unvergleichliches Reiseziel präsentiert, das von malerischer Natur, imposanten Klöstern und glücklichen Menschen geprägt ist. Die Gelassenheit und Zufriedenheit der Bhutaner ist an jeder Ecke zu spüren und färbt auf Reisende ab. Diese Rundreise werden wir sicherlich nie vergessen und haben eine Portion Glück mit nachhause genommen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie dieser Reisebericht inspiriert hat nach Bhutan zu reisen. Sehr gerne erstellen wir Ihnen ein individuelles Angebot für Ihre Bhutan Reise - natürlich unverbindlich und kostenfrei.

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